Bruchenball

Im Rahmen unseres Fantasy- und Mittelaltermarktes in Erpolzheim, wird es am Samstag (17.8 - 15 Uhr) ein Bruchenball Turnier geben. Da die Regeln nicht jeder Auswendig kennt (ich verstehe nicht warum) haben wir sie hier nochmal für euch zusammengefasst. Aufgrund der hohen Verletzungsgefahr bei diesem sehr intensiven Sport, behalten wir uns vor, nur handverlesene Teams und Spieler für das Turnier zuzulassen. Bitte beachtet vor allem die Verbote. Mehrere Schiedsrichter werden die Spiele überwachen; ein Verstoß gegen ein Verbot führt zum sofortigen Ausschluss vom Turnier, ohne Diskussionen. Viel Spaß!

Historischer
Ursprung

Der Ursprung des Bruchenballspiels liegt in der Ausbildung der Knappen zum Ritter. Sinn des Spiels war es, den Knappen in die Lage zu versetzen, seinen Herren während einer Feldschlacht zu retten, wenn er verletzt wurde. Aus einer Kuhhaut wurde ein Sack genäht, der mit Tannenzapfen gefüllt wurde und bis zu 140 kg wog. Dieses Spiel war so beliebt, dass es immer häufiger zu schweren Verletzungen kam. Die Teilnehmer wurden anfangs nach Waffen untersucht, jedoch besserte sich die Situation nur unwesentlich, da der Einfallsreichtum der Teilnehmer immens war. Man entschied sich, möglichst wenige Versteckmöglichkeiten für Waffen zuzulassen. Deshalb wurde ab dem 12. Jahrhundert nur noch in der Bruche (Die übliche lange Unterhose) gespielt, was jedoch nicht ausschloß, dass weiterhin schwere Verletzungen durch Fausthiebe an der Tagesordnung waren. Heutzutage werden die Säcke meist aus Leinen genäht und sind mit Stroh oder Stoffstreifen gefüllt.

Spielfeld und Ball

Das Spielfeld besteht aus einem Spielkreis mit 6 m Durchmesser und zwei Torkreisen mit je 1 m Durchmesser. Gespielt wird auf Sand oder Gras

Der Ball ist aus Leder (Kuhhaut) oder Leinen, gefüllt mit Tannenzapfen, Stroh oder Stoffresten. Er hat einen Durchmesser zwischen 90 und 120 cm und wiegt zwischen 25 und 90 kg.

Team & Bekleidung

Jede Mannschaft besteht aus 4 Spielern.

Männer und Frauen spielen in getrennten Turnieren. Alle Personen die sich keiner dieser Rollen zugehöhig fühlen, dürfen nach Abstimmung an beiden Turnieren teilnehmen.

Als Bekleidung sind alle Arten von Bruchen zulässig. Als "Bruche" wurde im Mittelalter eine Unterhose bezeichnet. Auch heute treten die Spieler nur mit einer Art Unterhose gegeneinander an, alle anderen Kleidungsstücke oder Schmuck sind nicht erlaubt. Dies hatte im Mittelalter den Grund, männliche Verstecke für Waffen auszuschließen, die beim Spiel eingesetzt werden. Bei uns sind ansonsten alle einheitlichen, kurzen Hosen erlaubt.

Alle sonstigen Kleidungsstücke wie Hemden, Schuhe o. a. sind nicht zulässig. Kopfbedeckungen nur wenn Sie aus weichen Stoffen sind.

Regeln

Die beiden Mannschaften befinden sich im Spielkreis, die einzelnen Spieler sind an keine Position gebunden. Der Ball liegt in der Mitte des Spielkreises. Eine Berührung des Spielballs ist vor Spielbeginn verboten.

Sinn des Spiels ist es, den Ball in den gegnerischen Torkreis zu bringen. Wie der Ball ins gegnerische Tor verbracht wird ist hierbei egal. Er kann gezogen. getragen, geworfen oder gerollt werden, alles ist erlaubt, um den Ball ins Tor zu bringen. Der Gebrauch von Waffen ist strengstens verboten, ebenso wie gezieltes Schlagen führt dies zur sofortigen Disqualifikation der gesamten Mannschaft. Ein Tor ist dann erzielt, wenn der Ball den Boden des Torkreises berührt hat. Die Spieldauer beträgt 2x3 Minuten mit einer Pause von 3 Minuten. Sollte nach Ablauf der zweiten Halbzeit kein Team führen, wird nach weiteren 3 Minuten Pause das Spiel fortgesetzt und zwar so lange ohne Pause, bis eine Mannschaft ein Tor erringt. Während des gesamten Spiels dürfen keine Spieler ausgetauscht werden.

Verbote:

Alle Formen von Schlägen oder Tritten gegen andere Spieler sind verboten.
Beißen, Kratzen und Haare ziehen sind ebenfalls strengstens Verboten.

Halte- und Hebelgriffe sowie das überdehnen oder überstrecken von Gliedern sind ebenfalls nicht gestattet.

Das Beißen in den Ball, sowie das vollständige auf den Ball legen sind ebenfalls nicht gestattet, führen aber nur zur Maßregelung, nicht zum Ausschluss :).